Du überlegst, dein Haus mit KNX auszustatten, bist dir aber nicht sicher, ob dein Budget ausreicht? Und die Befürchtung, dass die Kosten für eine Elektroinstallation mit KNX ins Unermessliche steigen, lässt dich nachts nicht mehr ruhig schlafen? Der Einbau eines KNX-Systems wird in den meisten Fällen mit hohen Kosten assoziiert. Doch gerade technisch versierte Menschen haben durch Eigenleistung die Chance, ein Smart Home mit KNX günstig selbst zu planen.
Wie du trotz eines kleinen Geldbeutels ein Smart Home mit BUS-System planst, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Dieser Artikel richtet sich daher eher an die Selbermacher als an diejenigen, welche die Planung und Programmierung komplett in die Hände eines Dienstleisters übergeben wollen.
KNX günstig selbst planen – warum deine Ausstattung zuerst definiert sein muss
Zuerst gilt es herauszufinden, in welchem Umfang du dein Haus technisch steuern willst. Ein klassisches Beispiel: Die Jalousien sollen nicht per Hand, sondern mit einem Schalter hoch- und heruntergefahren werden.
Was viele dabei missverstehen: Die technische Ausstattung eines Gebäudes ist zunächst eine andere Diskussion und muss unabhängig von der Frage nach einem KNX-System betrachtet werden.
Der Einbau einer Zugangskontrolle oder von elektrisch steuerbaren Jalousien hat erst einmal nichts mit KNX zu tun!
Themen der technischen Gebäudeausstattung müssen nicht zwangsläufig mit KNX umgesetzt werden. Als verfügbare Hardware stellen sie lediglich technische Schnittstellen dar, die du mit einem KNX-System smartifizieren kannst.
Grundsätzlich solltest du daher im ersten Schritt über folgende Punkte nachdenken:
- Wie hoch soll der technische Ausstattungsumfang in meinem Haus sein?
- Wie groß ist das Budget für die Elektroinstallation insgesamt?
Was kostet ein KNX Smart Home wirklich?
Ja, KNX kann teuer sein.
Der neueste Audi mit Vollausstattung ist es auch. Aber niemand käme auf den Gedanken kommen, deswegen auf den Kauf eines Autos zu verzichten, oder?
In einer solchen Situation wählt man aller Wahrscheinlichkeit nach nicht das aktuelle Modell oder verzichtet auf bestimmte luxuriöse Features, um sich trotzdem ein Auto leisten zu können, das den eigenen Vorstellungen entspricht.
Genauso verhält es sich, wenn du überlegst, ob ein KNX-System im Rahmen deines Budgets liegt. Du solltest dich im zweiten Schritt fragen: Welche Gewerke will ich mit KNX umsetzen und auf welchem Niveau?
So steigst du mit geringen Kosten ein, um KNX günstig selbst zu planen
Möchtest du zunächst nur mit den Basisgewerken Licht, Heizung und Jalousiesteuerung einsteigen, so ist dies im Falle eines Standardeinfamilienhauses für unter 3.000 Euro möglich.
Basis eines KNX-Systems bilden Aktoren (Schaltmechanismen) und Sensoren, die über das grüne BUS-Kabel miteinander verbunden sind und über die Bus-Spannungsversorgung Daten austauschen – sprich miteinander kommunizieren. Da KNX ein offener Standard ist, gibt es viele günstige Alternativen von unterschiedlichen Herstellern auf dem Markt.
Kabelbedarf und Verteilerplanung
In einem KNX-System kommunizieren Sensoren (z. B. Taster oder Präsenzmelder) und Aktoren über das gemeinsame, grüne KNX-Buskabel. Das bedeutet, dass du nicht für jede Taste eine eigene Steuerleitung bis zum Aktor ziehen musst, sondern nur eine Busleitung sowie die 230 V-Versorgung.
Die Aktoren sitzen im Elektroverteiler und schalten dort Verbraucher (Lampen, Jalousienmotoren). Für jeden geschalteten Kanal musst du eine 230 V-Leitung vom Aktor zum Verbraucher ziehen. Darüber hinaus benötigt jeder Aktor selbst eine 230 V-Stromversorgung, damit er betrieben werden kann.
Durch die höhere Anzahl an Leitungen und Schaltkanälen steigt auch der Platzbedarf in der Unterverteilung. Es werden mehr Reihenklemmen und Sicherungen benötigt, der Verdrahtungsaufwand steigt. Tatsächlich zählen somit der zusätzliche Kabelbedarf und die Erweiterung des Verteilers zu den größten Kostenfaktoren eines KNX-Systems.
Visualisierungskosten
Damit du Daten, beispielsweise SOLL-Werte für deine Heizung, einstellen kannst, benötigst du außerdem eine Visualisierung. Open-Source-Lösungen wie Home Assistant sind kostenlos und installierbar etwa auf einem Raspberry Pi (mit einem geeigneten Linux-System) oder als Docker-Container auf einem Synology/NAS.
Zusätzlich brauchst du ein KNX-IP-Interface (oder KNX-Router), das Telegramme zwischen dem klassischen KNX-Twisted-Pair-Bus (TP) und deinem IP-Netzwerk übersetzt.
Wegfall von Kosten
Nicht zu vergessen: Durch ein KNX-System, werden an anderer Stelle Kosten reduziert. In einem einzigen Taster werden mehrere Funktionen gebündelt, sodass klassische Raumtemperaturregler sowie separate Schalter für Licht und Jalousien entfallen.
KNX günstig selbst planen durch hohe Eigenleistung
Eine weitere Möglichkeit einiges an Geld zu sparen ist, die Planung, Programmierung und Installation seines Smart Homes selbst zu übernehmen. Teuer bezahlte Arbeitsstunden entfallen hierdurch.
ETS beherrschen
Die Parametrierung der Geräte erfordert beispielsweise keine tiefgehende Programmierungskenntnisse und ist mit dem entsprechenden Know-how gut umsetzbar. Wenn du dir in diesem Bereich noch Wissen aufbauen willst, dann ist ein Intensivkurs empfehlenswert.
Die ETS 6 kostet für 64 Teilnehmer 350 € (Stand Mai 2025) und ist auf der Seite der Konnex erwerbbar. Falls du jemanden kennst, von dem du dir die Software ausleihen kannst, musst du auch hierfür kein Geld ausgeben.
Autodidaktisch fit werden
Du willst die Planung deines Smart Homes eigenständig durchführen, um Kosten einzusparen, weißt aber nicht wie?
Wir haben genau für Bauherren wie dich, einen Kurs entwickelt. In diesem lernst du Schritt für Schritt alles, was du wissen musst, um ein funktionierendes Smart Home zu planen.
Schau doch einfach mal bei der KNX-Masterclass vorbei und hol dir genauere Infos!

Beispielrechnung
Kostenkalkulation (Stand 2025) ausgehend von einem Standard-Einfamilienhaus, 160qm / 16 Räume:
Mehrkosten | Anzahl | Einzelpreis | Summe | Beispielprodukt |
---|---|---|---|---|
KNX Spannungsversorgung | 1 | 58 | 58 | Meanwell KNX-20E-640 KNX-Busspannungsversorgung | 640 mA |
KNX-Taster mit Temperatursensor (20) | 20 | 49 | 980 | Lingg&Janke 87861SEC KNX Secure Tastsensor | 4-fach + Wippe |
Jalousieaktoren (16) | 2 | 248 | 496 | MDT JAL-0810.02 KNX Jalousieaktor 230 V | 8-fach |
Schaltaktoren (24) | 1 | 410 | 410 | MDT AKS-2416.03 KNX-Schaltaktor Standard 16 A | 24-fach |
1,5mm Kabel 500m Trommel (5x) | 1 | 620 | 620 | NYM-J5x1,5Tr.500 PVC-Mantelleitung 1,5mm2 |Trommel 500m | 5 x 1,5mm2 |
Buskabel 100m | 1 | 45 | 45 | KNX EIB-Busleitung YCYM2x2x0,8Ri. 100 | Ring 100 | grün |
Heizkreise (16) | 2 | 150 | 300 | MDT AKH-0800, 03 KNX-Heizungsaktor | 8-fach |
Reihenklemmen PTI PE; L,N (50 Stk.) | 1 | 80 | 80 | PHOENIX 3213946 Installationsetagenklemme PTI | PE, L, NT (VPE 50) | grau | 2,5mm2 |
Reihenklemmen PTI LL (50 Stk.) | 1 | 52 | 52 | PHOENIX 3213953 Installationsetagenklemme PTI | L,L (VPE 50) | grau | 2,5mm2 |
Aufpreis Verteiler 4 Felder statt 3 | 1 | 130 | 130 | HAGER FWB74N Feldverteiler IP44 geschlossene Abdeckhaube | 4 Felder | 1100mm |
KNX IP-Router | 1 | 169 | 169 | Enertex 1168 KNXnet/IP Secure Interface 707316 |
3.340 | ||||
ETS Software (ausleihen) | 1 | 0 | 0 | |
Homeassistent (Heizungsvisu) | 1 | 0 | 0 | |
Arbeitszeit Leitungsverlegung (Eigenleistung) |
Minderkosten | Anzahl | Einzelpreis | Summe | Beispielprodukt |
---|---|---|---|---|
Raumthermostat | 16 | -66 | -1056 | Berker 20268989 Raumtemperaturregler S. 1/B.3/B.7 | Wechsler, 230 V | polarweiß glänzend |
Jalousie-Wippschalter | 16 | -13 | -208 | Berker 303520 Jalousie-Wippschalter | 2-fach |
Doppelwipp -Taster | 16 | -8 | -128 | Berker 3036 Wippschalter | Wechselschalter |
-1264 | ||||
FINALE SUMME | 1.948 |
Vorteile eines KNX-Systems
Falls du dir noch immer unsicher bist, bedenke, welche Vorzüge du dir mit der Einrichtung eines KNX-System erkaufst. Die Vernetzung und Automation aller wichtigen Gewerke mit KNX gestalten nicht nur das Alltagsleben komfortabel, sondern bringen auch viele weitere Benefits:
- Einsparung von Heiz- und Stromkosten durch optimierten Energieverbrauch
- Hohe Stabilität im Vergleich zu Funksystemen
- Erhöhte Sicherheit durch Einbruchmeldeanlage, Zugangskontrolle und vernetzte Rauchmelder
- Große Komponentenauswahl durch offenen Standard
- Zukunftsfähigkeit und flexible Raumnutzung
- Wertsteigerung der Immobilie
Die zentrale Frage am Ende lautet also:
Bist du bereit mit einem Aufpreis von 3.000 Euro deine konventionelle Elektroinstallation auf KNX upzugraden, um die Vorteile von KNX in deinem Zuhause zu erleben?
Wenn ja, dann sichere dir jetzt deinen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch.
Ein Geschenk für dich

Zum Abschluss dieses Blogbeitrags möchten wir dir noch mehr nützliches Wissen schenken!
Wir haben fatale Fehler, die verzweifelte Bauherren durch Unwissenheit begangen haben, behoben, gesammelt und in einen Report verpackt.
Damit auch du nicht in die Fehlerfalle tappst, stellen wir dir diesen Report kostenlos zur Verfügung.

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