Selbst planen oder doch einen Profi beauftragen? Wer sein Zuhause smart gestalten möchte, steht schnell vor dieser Frage. Firmen, die sich auf Smart-Home-Planung spezialisiert haben, bieten Sicherheit und Erfahrung – haben aber durchaus ihren Preis. Aus diesem Grund überlegen viele Bauherren mit technischem Hintergrund den Prozess des Planens und Programmierens selbst zu übernehmen.
Damit einher gehen jedoch viele Fragen und die Unsicherheit, welche Option tatsächlich die richtige für das eigene Projekt ist. Der folgende Blogbeitrag gibt dir einen Überblick und dient zugleich als Entscheidungshilfe, ob für dich das Einbeziehen eines Dienstleisters sinnvoll ist – oder ob die DIY-Variante besser zu dir passt.
Wann ist die Beauftragung eines Dienstleisters sinnvoll?
Keine klare Vision des eigenen Smart Homes
Wenn du ein großes Gebäude mit komplexer Architektur planst, erfordert dieses meistens eine umfangreichere technische Ausstattung. Neben den Standardgewerken wie Beleuchtung, Jalousien und Heizung kommen beispielsweise eine Türsprechanlage, ein Alarmsystem und ein Heimkino hinzu. Klar ist: Das Gebäude soll möglichst smart werden.
Die meisten Bauherren bringen zwar bereits Ideen mit, welche Technik sie in ihrem Smart Home einsetzen möchten, haben aber noch kein detailliertes Gesamtbild vor Augen – oft, weil sie noch nicht alle technischen Möglichkeiten kennen.
Ein Dienstleister hilft dir diese vagen Vorstellungen zu konkretisieren. Er beginnt mit einer Bedarfsanalyse, in der gemeinsam erörtert wird, welche Themen deinen persönlichen und den baulichen Anforderungen entsprechen.
Großprojekt mit hohem ästhetischen und technischen Anspruch
Die technischen Systeme sollen natürlich keine Insellösungen sein, sondern als Einheit reibungslos miteinander interagieren und zentral steuerbar sein. Je mehr Themen jedoch vorhanden sind, desto komplizierter sind die dahinterliegenden Logiken. Diese müssen von einem Experten korrekt in die ETS einprogrammiert werden, damit ein intuitives Bedienkonzept entstehen kann.
Der erhöhte Grad an Technik erzeugt auch deutlich mehr Abhängigkeiten zu anderen Gewerken, wie dem Schreiner oder Fensterbauer. Daraus resultiert ein größerer Koordinationsaufwand, damit die smarten Komponenten im Gesamtplanungsprozess stets Beachtung finden.
Vor allem, wenn du einen hohen Anspruch an ästhetischer Optik hast und mit einem Innenarchitekturbüro zusammenarbeitest, ist es oft nicht einfach, den Mittelweg zwischen Design und Funktionalität der smarten Technik allein zu bewerten.
Je nach Unternehmen erhältst du in folgenden Bereichen Unterstützung:
- Bedarfsermittlung & Kostenkalkulation
- Planung/Konzepterstellung
- Koordination in der Ausführungsphase
- Programmierung & Lieferung der Komponenten
- Bedienungsanleitung & Projektdokumentation
- Wartung & Hilfe bei Fehlermeldungen
Geringer Beteiligungswunsch am Bauprozess
Ein zentraler Punkt ist auch, ob und in welchem Maße du am Entstehungsprozess des Smart Homes beteiligt sein möchtest. Wenn du zu der Gruppe gehörst, die sich nur punktuell einklinken will, um lediglich das fertige Bedienkonzept oder die Entscheidung zwischen Produkt A und B abzusegnen, dann ist das Hinzuziehen eines Dienstleisters ratsam.
Oft spielt hierbei die persönlich verfügbare zeitliche Kapazität eine große Rolle. Viele unserer Kunden hätten zwar das nötige technische Wissen und auch große Freude daran, die Smart-Home-Planung und Programmierung selbst in die Hand zu nehmen, allerdings macht der volle Terminkalender ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Ein Dienstleister erarbeitet für dich eine fundierten Lösung, ohne dass du Tage und Wochen in die Planung des smarten Zuhauses investieren musst.
Wann ist der beste Zeitpunkt für Unterstützung in der Smart-Home-Planung?
Bevor du mit einem Dienstleistungsunternehmen aus der Smart-Home-Branche sprichst, sollte dein Projekt folgende Meilensteine erreicht haben:
- Die Genehmigungsphase ist abgeschlossen oder befindet sich in den letzten Zügen (Neubau).
- Es liegt ein finaler Grundriss deines Projekts vor.
Nach der Kontaktaufnahme erfolgt das skizzenhafte Umreißen des Projekts hinsichtlich Ausstattungsumfang und Budget sowie die Abgrenzung, in welchen Bereichen das Smart-Home-Unternehmen unterstützen kann.
Sobald ersichtlich ist, wie das Projekt ausgeführt wird und auf welche Themen die Schwerpunkte liegen (z. B. Design, Lichtplanung), stellt in der Regel der Architekt das Projektteam (Innenarchitekt, Lichtplaner etc.) zusammen, das sich im weiteren Verlauf regelmäßig bezüglich der technischen Schnittstellen abstimmt.
Wie sieht der weitere Projektablauf mit einem Smart-Home-Dienstleister aus?
Wenn Mannschaft und Ziellinie definiert sind, beginnt die Entwurfsplanung des Gebäudes, die sich in manchen Fällen zeitlich mit der Entstehung des Rohbaus überschneiden kann.
Idealerweise sollten die technischen Konzepte bereits abgeschlossen sein, bevor der erste Stein gesetzt wird.
Denn bereits in der Rohbauphase müssen gegebenenfalls die Platzierung von Einbauteilen wie Lichtspots oder Lautsprechern sowie die Verlegung von Leerrohren berücksichtigt werden – besonders, wenn Wände und Decken in einem Stück gegossen werden und es keine abgehängten Decken gibt.
Auf Basis der finalen Planung, die den Grundriss mit den mengenmäßig korrekten KNX-Komponenten und die daraus abgeleitete Kabelzugliste beinhaltet, startet das Projekt in die Ausführungsphase.
Zeitnah sollten dann auch in Zusammenarbeit mit dem Elektriker Überlegungen zu den Elektro-Unterverteilungen im Gebäude folgen – etwa zu Position, Größe, Platzbedarf und gegebenenfalls einer Trassenplanung.

Sobald die Außenhülle des Gebäudes geschlossen ist – sprich Fenster und Türen eingebaut sind – beginnt die Elektroinstallation und die Konstruktion des Verteilers. In der Regel treten während des Bauens immer wieder Änderungen zur ursprünglichen Planung auf, die dann als Rücklauf in die Pläne und Kabelzugliste einzuarbeiten sind, damit das Projekt am Ende sauber dokumentiert ist.
Parallel zu den letzten Ausführungsarbeiten parametriert der Programmierer die KNX-Bauteile, die im Anschluss auf die Baustelle geliefert und dort in Betrieb genommen werden.
Natürlich stellt dieser Ablauf nur eine Skizze dar. Ein Bauprojekt ist auf vielen Ebenen hochkomplex, da die Beteiligung mehrerer Gewerke zahlreiche Abhängigkeiten und einen hohen Kommunikationsbedarf erzeugt. Hinzu kommt, dass viele Prozesse zeitgleich ablaufen und die Chronologie eines jeden Projekts durch individuelle bauliche Gegebenheiten variieren kann. Einen Smart Home Neubau zu planen, stellt eine Herausforderung dar – mit dem richtigen Partner aber absolut machbar.
Smart-Home-Planung: DIY?
Aus mehreren Gründen kann es sinnvoll sein, die Planung des eigenen Smart Homes selbst zu übernehmen. Falls du technisch versiert bist, kannst du dir durch die wegfallenden Planungs- und Programmierungskosten einiges an Geld sparen, wenn du dich für einen hohen Eigenleistungsanteil entscheidest. Vielleicht bist du selbst Elektriker oder hast einen Freund oder ein Familienmitglied mit entsprechender Kompetenz und möchtest für die Installation strukturierte Vorarbeit in Form von Plänen und Listen leisten.
In puncto Nachjustierung und Hardware-Organisation hast du als Selbermacher ebenfalls preisliche Vorteile. Da die Programmierung – genauer gesagt: die Parametrierung – über die ETS eigenständig durchgeführt wird, entsteht tiefgreifendes Wissen, das ermöglicht, später Funktionen einfach selbst – ohne die Hilfe eines externen Dienstleisters – zu implementieren.
Zudem ist die zu programmierende Hardware günstiger erwerbbar, weil die Bestellung direkt beim Hersteller oder Fachgroßhandel erfolgt.

Du willst die KNX-Planung und Programmierung selbst in die Hand nehmen, weißt aber nicht wie? Für Bauherren wie dich haben wir die KNX-Masterclass ins Leben gerufen.
Hier bekommst du nicht nur eine genaue Schritt für Schritt Anleitung, sondern auch individuellen Support zu deinem Projekt. Nutze das Wissen und die Erfahrung von unseren Experten zu deinem Vorteil und hole dir die Infos zu deinem sicheren Weg in eine smarte und selbst geschaffene Zukunft.
Für das Gelingen deines Projekts solltest du allerdings prüfen, ob dafür die nötigen Voraussetzungen vorhanden sind. Natürlich ist es essenziell, dass du ein gewisses technisches Verständnis mitbringst, das dir erlaubt, dich schnell in den Planungs- und Programmierungsprozess einzuarbeiten und diesen umzusetzen. Daher sollte dein Projekt nicht zu komplex und sich eher im Bereich der Standardausstattung befinden.
Freude und Motivation stellen dabei die Motoren dar, die dein Projekt vorantreiben und selbstverständlich musst du auch die Zeit und den Willen haben, dich aktiv mit der sukzessiven Entstehung deines intelligenten Hauses auseinanderzusetzen.
Dienstleistung vs. DIY: Vergleichstabelle
| Beauftragung eines Dienstleisters | Planung in Eigenregie |
|---|---|
| Gehobener Anspruch an Innenarchitektur & Design | Design gleichwertig oder untergeordnet gegenüber Technik |
| Hohe technische Anforderungen an Automatisierung und Bedienkonzept durch komplexe Architektur, Lichtplanung auf hohem Niveau | Hauptsächlich Umsetzung von Standardgewerken und weiteren technischen Themen auf einfachen/ mittleren Niveau |
| Größeres/ flexibles Budget für Elektroinstallation | Begrenztes Budget für Elektroinstallation |
| Kein/ geringer Beteiligungswunsch an Planungsprozess (durch mangelnde Zeit, technisches Know-how) | Zeit, Muse und technisches Know-how, sich der Planung und Programmierung zu widmen |

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