Ein Smart Home bedeutet viel Technik! Was ist aber zu tun, wenn du auf einmal einen Technikausfall im Smart Home hast? Die intelligenten Häuser gestalten das Leben Ihrer Besitzer durch automatisierte Prozesse komfortabler und können durch sinnvolle Integration zur Energieeffizienz beitragen.
Jedoch gehört zu den bedeutendsten Kritikpunkten an Smart Homes das Bedenken, dass Bewohner zu sehr von der Technik abhängig sind.
Ohne Strom, Wlan oder mit defekter Steuerungszentrale in einem technikbasierten Haus festsitzen? Was nach Stoff für einen preisverdächtigen Hollywoodfilm klingt, kann ohne die nötigen Kenntnisse und Vorbereitungen leider bittere Realität werden.
In diesem Beitrag erklären wir dir, welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen Technikausfälle jeglicher Art im Smart Home abzusichern und wie im Fall der Fälle vorzugehen ist, ganz ohne Panik:
So kannst du einem technischen Ausfall in deinem Smart Home vorbeugen
Bringen wir Licht ins Dunkle! Die Ursachen eines Stromausfalls können vielfältig sein. Diese reichen von leicht lösbaren Gründen wie Ausfall der Hauptsicherung bis hin zu aufwändigeren Angelegenheiten wie beispielsweise Kabeldefekte. Wenig beeinflussbar sind größere strukturelle Auslöser, die Teile des gesamten Landes umfassen und mit der übergeordneten Stromversorgung zu tun haben.
Tatsächlich ist es möglich, mit verschiedenen Vorkehrungen das Smart Home gegen Stromausfälle zu schützen. Zunächst ist es sinnvoll dir zu überlegen, welche Geräte unbedingt trotz Stromverlustes weiter versorgt werden sollen.
Geräte, die wichtig für deine Sicherheit sind, wie Zutrittskontrollsysteme, schaltbare Motorschlösser oder die damit verbundene Einbruchmeldeanlage haben eine hohe Priorität.
Die zentrale Steuerung des KNX-Systems kommuniziert via Netzwerk mit den Teilnehmern des BUS-Systems. Daher ist es anzuraten, dass auch die Stromversorgung dieser und des Netzwerkes gewährleistet ist. Dies ist beispielsweise durch den Einsatz einer unterbrechungsfreien Stromversorgung – kurz USV- möglich, die bei einem Stromausfall oder Beeinträchtigungen des Netzwerkes eine fortlaufende Funktionsfähigkeit des Smart Homes gewährleistet.
Aber auch alternative Systeme der Energiespeicherung können in der Notlage helfen: Wer eine Photovoltaik – Anlage besitzt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes. Die gespeicherte Energie kann auch als Reserve dienen, die im Notfall für die Versorgung der wichtigsten Geräten aushilft.
Überwachungsmöglichkeiten helfen schneller reagieren zu können. Wer lange verreist oder sich oft außerhalb seines Zuhauses aufhält, kann in seinem Smart Home Stromausfallmelder installieren. Jene sind eigenständig akkubetrieben und geben dir sofort auf deinem mobilen Endgerät Rückmeldung, wenn ein Stromverlust im Haus stattfindet. Dies ermöglicht es dir, zeitnah entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Eine unterbrechungsfreien Stromversorgung, kurz USV, beugt nicht nur Stromausfällen vor, sondern kann auch Frequenzstörungen oder Über- und Unterspannungen abfangen, die das KNX-System beeinflussen.
Offline oder Standby USVs sind die billigsten USVs, da sie nur Netzwerkausfälle und kurzzeitige Schwankungen in der Spannung ausgleichen. Bei Über- oder Unterspannungen schaltet die Offline-USV auf Batteriebetrieb um. Aufgrund der Umschaltdauer von Netz- auf Batteriebetrieb werden Abweichungen in der Spannungsversorgung unterhalb der Zeit von 4 bis 10 Millisekunden nicht erkannt.
Quelle: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0812171.htm
Netzinteraktive USVs sind in ihrer Funktion den Offline USVs ähnlich und werden üblicherweise oft an Orten eigesetzt, die ein instabiles Netzwerk besitzen. Im Gegensatz zu Online-USVs gibt es hier zusätzlich einen Spannungsregler, sodass das System spannungsunabhängig vom Netz ist. Bei einem Störfall agiert die netzinteraktive USV ebenso mit einer Umschaltung von Netz- auf Batteriebetrieb, die allerdings hier nur zwei bis vier Millisekunden beträgt.
Die beiden erwähnten Arten von USVs speisen die elektrischen Geräte mit Strom bei einem Ausfall durch Umschalten von Netz- auf Batteriebetrieb. Zum einen können diese, wie bereits erwähnt, daher Abweichungen in der Spannungsversorgung unterhalb einer gewissen Zeit nicht erfassen, zum anderen stellt womöglich die Umschaltzeit für hochsensible Systeme ein Problem dar.
Quelle: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0812171.htm
Bei Online USVs werden die Systeme aus Batterien gespeist, die kontinuierlich aufgeladen wird. Möglich ist das, weil die Online USVs als Stromgeneratoren in der Lage sind, eine eigene Netzspannung zu erzeugen, die für das Aufladen der Batterien benötigt wird.
Vorteil einer solchen Vorrichtung ist, dass die Verbraucher umfassend gegen Spannungsstörungen oder anderen Einflüssen auf das Stromnetz geschützt sind, weswegen hier tiefer in die Tasche gegriffen werden muss.
Zu berücksichtigen ist, dass die Spannung bei Online USVs immerzu umgewandelt wird und es keine Umschaltzeit gibt, daher werden diese auch Dauerwandler-USVs genannt. Die Dauerbelastung führt jedoch zu Wirkungseinbußen von bis zu 10% und zu einer relativ geringen Lebensdauer der Akkus, welche in der Regel drei bis vier Jahre andauert.
Quelle: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0812171.htm
Mit dem Einbau von USVs für die Gewährleistung der Stromversorgung essenzieller Verbraucher sind Smart Home Besitzer gegen Stromausfälle bereits gut gewappnet. Nach dem Stromausfall wird in der Regel die Funktion der Geräte nach kurzer Zeit wieder hergestellt. Auf jeden Fall ist es sinnvoll zu überprüfen, ob die Geräte wieder erfolgreich mit dem Router und der Steuerungszentrale verbunden sind, eventuell ist eine Neuinstallation durchzuführen. Die Hersteller App lässt dich normalerweise nicht im Stich und schildert dir das konkrete Vorgehen, falls letzteres der Fall sein sollte.
Mehr Informationen, eine Gegenüberstellung der Eigenschaften der verschiedenen USVs sowie eine kurze Kaufberatung findest du hier.
Hier findest du ein sehr anschauliches Video zu den verschiedenen USVs.
Ausfälle der Zentrale oder des Netzwerkes
Die Steuerungszentrale ist das Herz des Smart Homes, das die Geräte miteinander verbindet und somit die Ausführung von Befehlsketten ermöglicht. Hört dieses auf zu schlagen, kann es gravierende Auswirkungen auf die verknüpften Geräte geben. Bei Defekten der Zentrale gilt es Ruhe zu bewahren, denn viele Geräte lassen sich auch händisch nach einem Ausfall weiterbedienen. So lässt sich die Temperatur beispielsweise direkt am Heizungsthermostat regeln, batteriebetriebene Rauchmelder melden weiterhin Brände, Jalousien lassen sich manuell bedienen, bis die Zentrale wieder einsatzfähig ist.
Wer sich darüber hinaus für Extremsituationen absichern möchte, hat die Möglichkeit einen sogenannten Alarm Broadcast im Vorfeld einzurichten. Dabei legt der Hausbesitzer ein Ablaufschema im Falle eines Brandes fest. Im Notfall wird dadurch der Fluchtweg aus dem Haus zum Beispiel durch Herauffahren der Jalousien oder Einschalten der Notbeleuchtung geebnet. Ausgelöst wird dies durch einen Alarm, den ein Rauchmelder oder anderer Sensor an alle Geräte im Netzwerk sendet.
Bei Beeinträchtigungen des Netzwerkes dagegen kommt es darauf an, welches System in deinem Smart Home steckt:
Cloudbasierte Systeme sind auf das Internet angewiesen, denn sie speichern alle relevanten Daten wie Szenen oder zum Teil auch Messwerte online auf den Servern der Anbieter ab. Tatsächlich ist dann erst einmal ein Zugriff auf die Steuerung dieser Geräte ausgeschlossen.
Hast du aber ein System mit lokaler Speicherung, dann funktionieren die bereits angelegten Szenen weiterhin, lediglich Veränderungen können in der Steuerung nicht mehr konfiguriert werden. Die Einrichtung einer Ersatzverbindung, die via Mobilfunknetz läuft, sorgt dafür, dass bei Ausfall der Internetverbindung Geräte weiterhin flexibel bedienbar sind.
Genereller Ausfall des BUS-System! Was tun?
Manchmal ist die Funktionalität eines Smart Homes nicht durch Stromausfälle, sondern tatsächlich durch Defekte im BUS-System eingeschränkt. Somit kann es passieren, dass etwa die Licht-, oder Heizungssteuerung dauerhaft nicht durch den Bewohner regulierbar ist.
Grundsätzlich ist das KNX-System ein dezentrales System, was bedeutet, dass bei Ausfall eines KNX-Gerätes die anderen Teilnehmer weiter funktionieren sollten. Wenn allerdings die Spannungsversorgung der BUS-Linie gestört ist, beispielsweise durch einen Kurzschluss auf dem BUS, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die gesamte Linie Funktionsverluste erleidet. Dies kann durch Geräte im Außenbereich wie eine Wetterstation, die auf eine BUS-Linie mit Geräten im Innenbereich gelegt sind, begünstigt werden.
Möglicherweise sollten auch Defekte in der USV (sofern vorhanden) in Betracht gezogen werden, welche die Spannungsversorgung wichtiger BUS-Teilnehmer absichert. Wir empfehlen, die USV regelmäßig auf ihren Zustand hin zu überprüfen und zu warten.
Sollte der Verdacht bestehen, dass die Ursachen nicht in Ausfällen des Stromes oder des Netzwerkes liegen, dann ist die Empfehlung die Elektrofirma, die das KNX-System im Haus integriert hat, zu kontaktieren. Alternativ ist es ratsam entsprechende Dienstleister im Smart Home Bereich hinzuzuziehen. Achte vor allem darauf, dass Prozesse in deinem Projekt in der ETS-Software sauber dokumentiert und alle Geräte ordentlich beschriftet sind, damit notfalls auch außenstehende Fachleute dir bei Problemen mit dem KNX-System weiterhelfen können.
FAZIT: Keine Panik bei Technikausfällen im Smart Home
Smart Home Besitzer genießen mit durchdacht programmierten Automationen Vorzüge wie eine situationsangepasste Lichtsteuerung, intelligentes Energiemanagement oder Zeitersparnis durch szenengesteuerte Abläufe.
Ohne Frage: dort wo Technik verbaut ist, besteht die Gefahr, dass Ausfälle des Stromes, der Zentrale oder des Netzwerkes diese beeinträchtigen können. Doch verschiedene Maßnahmen ermöglichen es sich auf diese Fälle vorzubereiten. So können grundlegende, für die Sicherheit und Versorgung des Haushaltes relevante, Geräte weiterhin funktionieren.
Abschließend kann man sagen, dass nicht jedes Szenario verhindert werden kann, jedoch ist es möglich mit einer vorausschauenden Planung einige Hürden zu umgehen.
Falls du also selbst dein eigenes Smart Home Projekt umsetzen möchtest und für alles gewappnet sein möchtest, solltest du einen erfahrenen Experten an deiner Seite haben, der dich in der Planung unterstützt. Damit bewahrst du dich, deine Familie und dein Eigenheim vor vielen Problemen.
Mit unserer KNX Masterclass bieten wir dir eine Möglichkeit Schritt-für-Schritt alles wichtige für die zukunftsreichere Planung deines Smart Homes zu lernen.
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Stelle all deine Fragen, erhalte individuelle Korrektur zu deiner Planung und profitiere dadurch langfristig von deinem Meisterwerk der Technik.
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